“Habe ich das richtig verstanden: Wir sind uns einig, dass Radfahrer auf die Straße gehören?” fragte eine Teilnehmerin am Schluss des nichtöffentlichen Workshops “Radverkehr”, den die Verwaltung am 29. April 2015 mit Vertretern öffentlicher Belange durchgeführt hatte. Anwesend waren Menschen aus Behindertenbeirat, VHS, Verkehrswacht, Polizei, Schulen, Kindergärten, Elternschaft und Kommunalpolitik und Verwaltung. Keiner der Teilnehmer widersprach.
So lässt sich auch das Ergebnis des von Bündnis 90/Die Grünen Harsefeld am 4. Juni 2015 im Hotel Meyer durchgeführten Workshops zum selben Thema zusammenfassen, bei dem es darum ging, die Harsefelder Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen.
Hier wie dort wurde für die Abschaffung der Radwegebenutzungspflicht eine konsistente und eindeutige Radverkehrführung vorausgesetzt, die bisher nicht existiert. “Als Radfahrer lassen wir uns nicht als Werkzeuge zur Entschleunigung des Kfz-Verkehrs missbrauchen.” machte ein Workshop-Teilnehmer klar. “Dazu sind bauliche Maßnahmen, Beschilderungen und Markierungen und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit (Verkehrsregeln, gegenseitige Rücksichtnahme) notwendig.”
Der Harsefelder Grüne Ralf Poppe, Fraktionsvorsitzender im Fleckenrat und Bauausschussmitglied, stellte dem interessierten Publikum die aktuellen Planungen seitens Politik und Verwaltung im Flecken Harsefeld vor und warb um Unterstützung der Grünen-Forderung ein Radverkehrskonzept für den gesamten Flecken aufzustellen. Denn zurzeit sind sich Verwaltung und die anderen Fraktionen darin einig, den Auftrag der Planungsgemeinschaft Verkehr (PGV) Hannover auf die Marktstraße, die geplante Fußgänger-/Radfahrerbrücke zwischen Böberstroot und Querweg und Öffentlichkeitsarbeit zu beschänken. Ein Konzept für den ganzen Ort wird es nur auf Druck der Öffentlichkeit geben, fürchten die Harsefelder Grünen.
Die Präsentation finden Sie hier.
Hier finden Sie die
- Fragebögen Radfahrerbefragung Flecken Harsefeld (PDF) sowie die
- Karten, die Workshopteilnehmer als Fußgänger (F), Radfahrer (R) und Autofahrer (A) (PDF) ausfüllten.
Darin wurde u.a.
- auf die unklare bzw. fehlende und damit gefährliche Verkehrsführung (F2, R2, R4, R7, A1, A3)
hingewiesen und
- mehr gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer (F1, F4, F6, R4, R6, A5, A6)
- die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht auf allen innerörtlichen Straße einschließlich der Kreisel (F1, F7, R5, R8, R9, R10)
- Schutzstreifen für Radfahrer in Friedrich-Huth-, Herren- und Buxtehuder Straße (R5, R10)
- Fahrradpiktogramme (F3, R5)
- die Sperrung der Marktstraße für den Kfz-Verkehr, weil nahegelegene Parkplätze sehr gut aus anderen Straßen erreichbar sind, (A2
- Verzicht auf den Ausbau Neuenteicher Weg, Brakenweg (A4)
gefordert.
Diese Ergebnisse werden der PGV zur Verfügung gestellt, damit sie in die Entwicklung des Radverkehrskonzeptes für ein Fahrradfreundliches Harsefeld einfließen können.
Hier finden Sie
- als Anlage zur Vorlage 2014/FL-0290 die “Aktualisierung des Verkehrsentwicklungsplans” SHP, Stand: April 2014 (PDF)
- als Anlage zum Tagesordnungspunkt Ö7 der Bauausschusssitzung am 14.4.15 die “Präsentation PGV” (PDF)
Die nächste öffentliche Erörterung des Themas Radverkehr findet voraussichtlich auf der
- Bauausschusssitzung am Dienstag, den 1. Juli 2015, von 18 bis 20 Uhr,
im Rathaus Harsefeld statt, Sitzungssaal 1. Stock.
statt.
Im Verlauf dieser Sitzung dürfte die PGV ihr überarbeitetes Radverkehrskonzept vorstellen.
Wir Grünen bitten interessierte Bürgerinnen und Bürger unbedingt zu dieser Sitzung zu erscheinen. Hier können Sie Einfluss nehmen, ob und wie Radfahren in Harsefeld künfig sicherer und attraktiver wird.
Wenn Sie Fragen und Anregungen haben, schreiben Sie gern an
oder wenden Sie sich direkt an
Ralf Poppe
T 04164 878987
M 0170 3110390
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